Abschied oder Beginn?

Eine gute Woche verging nun, seit Magdalena und ihr Freund Marco den simbabwischen Boden verließen.

Der Abschied von den 2 Tirolern fiel mir nicht leicht. Nachdem das Auto mit den beiden, ihrem Gepäck und einer Scharr Kindern vom Heim die Einfahrt von dem Freiwilligenhaus verließ, liefen schon die Tränen. Erst dachte ich mir, ich könnte die Abschiedstränen mit Schokolade trösten- falsch vermutet! Ich brauchte Ablenkung. Ich fand sie im Wadzanai, wo mir die Leiterin durch viel Arbeitsaufträge und Zuneigung half, mich wieder zu erholen.

Die Wochen mit Magdalena und Marco hab ich sehr genossen. Ich erinnere mich an die ersten Tage mit Magdalena; ich war noch ganz neu und hielt mich ein wenig zurück. In den letzten Tagen konnten wir uns bis spät in die Nacht unterhalten.
Wir teilen unglaublich viele Erinnerungen gemeinsam, seien es der Ausflug mit Grillerei an einem See, die Besuche in 2 andere Waisenhäuser oder die „Wanderung“ auf den lokal bekannten Berg, von dem aus man wunderschöne Sonnenuntergänge beobachten kann. Gemeinsam schauten wir nicht nur der Sonne zu, als sie täglich wie ein roter Ball hintern dem Berg verschwand, sondern auch den Sternen, wie sie in der klaren Nacht am Himmel stehen- der Fels, auf dem wir lagen war noch angenehm warm. Mit den Kindern spielten wir Fußball, gingen auf den Berg, verbrachten heitere Stunden am Pool, beschäftigten sie mit Scobidoobändern und besuchten sie gemeinsam im Heim. Jeden Sonntag saßen wir für 2,5 Stunden auf der Kirchenbank nicht verstehend, was auf Shona gesprochen wird. Zu dritt setzten wir uns an den Abenden auf dem kleinen Tisch in der Wohnküche zusammen und tranken Tee. Dabei konnten wir interessante, lustige, tiefgehende und lange Gespräche führen und den Abend ausklingen lassen. Manchmal nahmen wir auch UNO oder Halli Galli zur Hand und hatten unsere Gaudi dabei. Eines Abends- ich hatte eigentlich vor, früh schlafen zu gehen- schafften wir es bis 2 in die Nacht Halli Galli zu spielen und dabei den Spaß nicht zu verlieren. Wir hatten Lachkrämpfe, bei denen uns jeder für blöd hielt und quetschten auch gemeinsam in Kombis. Seien es gemeinsame Besuche bei Simbabweanern oder das Kochen in unserer Wohnung- wir teilen die gleichen Erlebnisse. Zu dritt erlebten wir unheimliche und unangenehme Situationen, aber auch wunderschöne, tiefgehende, lustige und unvergessliche Momente gemeinsam.
Ich danke euch von Herzen für die gemeinsame Zeit! Ich werde euch gemeinsam mit Two Keys wiedersehen.