Jesuiten- Männer fürs’ Leben

Simbabwe, Sambia, Botswana, Mosambik, Südafrika, Swasiland, Malawi, Burkina Faso, Gabun, Kenia, Tanzania, Uganda, Ruanda, Nigeria, Ghana, Togo, Äthiopien- all diese afrikanischen Nationalitäten sind in den Kommunitäten der Jesuiten in Simbabwe vertreten. In Harare, der Hauptstadt Simbabwes, kommen Studenten dieser Länder zusammen, um gemeinsam in Gemeinschaften zu leben und auf dem sogenannten Arrupe College ihren zweiten Schritt zum Priesterwerden- das Philosophiestudium- abzulegen. Diese jungen Studenten zu treffen, war für mich immer mit Freude, Spaß und intensiven Gesprächen verbunden. Kurz nach meiner Ankunft in Simbabwe hatte ich die Möglichkeit, erste Begegnungen auf dem College zu machen. Seither war mein Lieblingsziel in der Stadt das Jesuitencollege

Nun ist es so weit: Diese jungen Afrikaner dürfen teilweise ihre Familien in ihren Heimatländern besuchen, fliegen in andere Länder, um Erfahrungen in einer „fremden“ Kommunität zu sammeln oder werden zum Französisch- und Englischlernen in dementsprechende afrikanische Provinzen gesendet. Viele dieser Männer kehren wieder zurück, die Seniorstudenten jedoch verbleiben in ihrer ursprünglichen Provinz.

Vor meiner Ankunft in Simbabwe dachte ich nicht, dass ich so enge Freundschaften zu Jesuiten aufbauen würde. Verstärkt in den letzten Monaten besuchte ich die Kommunitäten oft beim College. Immer wurde ich mit offenen Armen begrüßt. Ich wurde inspiriert von ihrer Offenheit, berührt von ihren Ratschlägen und gelehrt von ihren Denkweisen.

Unvergessliche Momente durfte ich erleben: Einmal buck ich mit einem Jesuit Apfelradln. Einmal tanzte ich mit einem Jesuit Walzer. Einmal ging ich mit einem Jesuit ins Kino. Einmal aß ich mit einem Jesuit im Restaurant. Einmal tanzte ich mit einem Jesuit im Regen. Einmal besuchte ich mit einem Jesuit ein Stadtevent. Einmal holte ich mit einem Jesuit Besucher vom Flughafen ab. Einmal passte ich mit einem Jesuit auf kleine Kinder auf. Einmal schminkte ich einen Jesuit. Einmal ging ich mit einem Jesuit fort. Einmal nahm mich ein Jesuit in sein Projekt mit. Einmal ging ich mit einem Jesuit im botanischen Garten spazieren. Einmal spielte ich mit einem Jesuit Billard. Einmal kochte ich mit einem Jesuit ein kenianisches Gericht. Einmal wanderte ich mit einem Jesuit auf einen Berg. Einmal musizierte ich mit einem Jesuit. Einmal ging ich mit einem Jesuit zu einem Konzert. Einmal trank ich den besten Kaffee meines Lebens mit einem Jesuit. Einmal führte mich ein Jesuit über den roten Teppich. Einmal suchte ich mit einem Jesuit Höhlenmalereien. Einmal feierte ich mit einem Jesuit seinen Abschluss. Einmal lernte ich einen traditionellen Tanz von einem Jesuit. Einmal, einmal, einmal,..

Die besonderen, lustigen, berührenden, intensiven, freudigen und vielen Begegnungen sind Geschenke für mein Leben. Diese einmaligen Erlebnisse waren wunderschön. Meistens fuhr ich aber einfach zum College und verbrachte Stunden in einer Kommunität oder wurde auch desöfteren in Makumbi besucht. Bei manchen Jesuiten konnte ich mein ganzes Herz ausschütten. Mit anderen lachte ich Tränen. Ich erlebte besinnliche und berührende Momente während den Gottesdiensten. Menschen wie diesen jungen Jesuiten bin ich noch nie begegnet. Diese Scholastiker prägten mein Leben. Ich weiß jetzt, dass das Leben mehr ist als nur zu leben.