Schwester mit großem Herz

Gleich nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg richtung Harare, wo wir von einem oberösterreichischen Simbabweaner abgeholt wurden und weiter nach Marondera fuhren. Dort besuchten wir ein privates Waisenhaus, das von einer Schlierbacherin geleitet wird. Diese Schwester hat 8 Mädchen und einen Jungen in ihr Heim aufgenommen. Das Haus hat sie mithilfe von Spenden aus Oberösterreich aufbauen lassen können. Von den Solarzellen und dem Wasserspeicher bis zu Gabel und Messer hat die Schwester alles durch Spendengelder organisiert. Diese Frau hat Krebs und ist dieses Jahr bereits 8 mal chemotherapeuthisch behandelt worden. Seit 2 Wochen fehlt ihr die Stimme und auch ein Gehstock ist nun ihr ständiger Wegbegleiter. Eine Hausmutter, die ebenfalls dank der Schwesterngemeinschaft mithelfen kann, steht der Geistlichen zur Seite.
Zum Mittagessen wurden wir eingeladen. Wir verbrachten Zeit mit den Kindern und wurden durch das Grundstück geführt. Die Schwester und der Oberösterreicher erzählten von den derzeitigen Vorhaben, jedoch auch von den bestehenden Problemen. Zum Waisenhaus wollen sie fließendes Wasser hinleiten, damit sie dieses nicht mühevoll mit den Kübeln zum Haus schleppen müssen. Das Geld ist leider noch nicht vorhanden.
Ein großes Problem ist jedoch, dass sie Angst haben, was in Zukunft mit dem Heim geschieht, sollte die liebevolle, engagierte Schwester von uns gehen. Der Oberösterreicher meinte, dass die Afrikaner dieses Gebiet verkommen lassen werden, was nicht ganz unwahrscheinlich sein wird.
Ich verließ das Waisenhaus mit etwas Traurigkeit, da es zur Zeit so lebendig und fröhlich scheint.  Die selbstgestrickten Wollsocken der Kinder zeigten mir, wie viel Liebe in diesem Heim steckt!
Ich bin berührt von diesem guten Mensch, der sich sogar einen Weg in ein winziges Dorf in Afrika bahnte und dort mit Händen und Füßen versucht, Gutes zu tun. Es gelingt auf jeden Fall!