Tshitshi mit Malume, der Katze

Tshitshi? Malume? Und wie dies mit einer Katze zusammenhängt?

David- ein Freund, der mir während diesem Jahr sehr wichtig wurde. Beide wurden wir für unser Freiwilliges Soziales Jahr nach Simbabwe gesendet. Der deutsche Freiwillige kam über die Mariannhiller und die Schwestern vom kostbaren Blut, lebt in Tshitshi und leistet dort ein Freiwilliges Soziales Jahr an einem Gymnasium. Tshitshi ist eine Missionsstation die etwa eine Stunde südlich von Plumtree liegt und von Schwestern vom kostbaren Blut geleitet wird.

Mit David wanderte ich ganz frisch kennengelernt in den Bergen von Österreich. Wir schliefen am Strand in Mosambik bis uns die Polizei weckte. In Südafrika bei unserem Zwischenseminar machten wir die Mariannhillermission unsicher. 2 Monate später waren Mr Nyathi und ich gemeinsam in Mbare, dem Ghetto von Harare. Im April besuchte mich mein Gleichgesinnter für eine Woche in Makumbi. ...und zur Abrundung unseres gemeinsamen Jahres reiste ich zu seiner Missionsstation im Süden von Simbabwe.

An einem Samstag ging die lange Fahrt los. Bereits um 6:30 war ich im Kombi Richtung Harare. Nach einigen lauten, heiteren, müden Stunden in einem sogenannten „Chickenbus“ (ein Bus, in dem Menschen schon fast aufeinander sitzen, anstatt nebeneinander und in dem die Musik laut aus den Fenstern dröhnt, um Coolness stolz auszustrahlen) kam ich etwa um halb 5 Abends in Bulawayo an. Ich wurde lieb begrüßt und zum Provinzialat der Mariannhiller gebracht. Wie ich mich freute, David wiederzusehen! Nachdem mich dortige deutsche Geistliche mit Leberwurst, Bergkäse, Landjäger, Nudel- und Krautsalat, Schweinsbraten und Knoblauchbrot ein Stück weit in meine Heimat trugen, wurde ich am Sonntag komplett in das Gegenteil meiner Heimat gelenkt- Tshitshi. Diese Missionsstation im Matabeleland nimmt stückweise Wüstenklima und -vegetation an. Es ist trocken, Pflanzen und Bäume wachsen niedrig und undicht und Hügel gibt es kaum. Unter Tags ist es sehr heiß und die Nächte bringen einen zum Zittern. Klettert man auf den „Handysignal- Hügel“, sieht man nach Botswana.

Am Sonntag Abend wurde ich also herzlichst von der Schwesterngemeinschaft dieser Missionsstation in Empfang genommen. So große Gastfreundschaft erlebte ich in meinem Leben kaum. Ich freute mich so, mir endlich Einblick in Davids Umfeld schaffen zu dürfen und nun auch Bilder seinen Erzählungen zuordnen zu können. Am Abend saßen Mr Nyathi und ich, Mrs Manyathi in seiner großen jedoch etwas leeren Wohnung zusammen und fingen unsere Woche mit einem Mr Bean Film an. Ich schätze, wir kennen nach unseren mehreren stundenlangen Mr Bean- Unterhaltungen nun all seine Serien und Filme.

Die Woche bei David schenkte mir so viele neue Eindrücke. Ich lernte seine Schule und seine Schüler und Schülerinnen kennen. Ich lernte seinen Mathematikunterricht kennen. Ich lernte die Theatergruppe kennen. Ich lernte die liebevollen, lustigen 4 Schwestern der Mission kennen. Ich lernte wunderschöne afrikanische Landschaft im Matabeleland kennen. Ich lernte andere Lebensumstände kennen. Ich lernte ein wenig der Ndebelekultur kennen. Ich lernte die 2 Köche kennen, die man auch „Malume“ (daher auch Davids Spitzname) nennt, mit denen wir wiederum beim Fortgehen den besten Lügner kennenlernten. Ich lernte dutzende Esel und Ziegen kennen. Ich lernte eine geniale Sandwichmaschine kennen. Ich lernte die Küche der Schwestern kennen. Ich lernte das Essen der Internatschüler kennen. Ich lernte Psalmgebete kennen. Ich lernte die älteste Missionsstation von Simbabwe, aufgebaut von Jesuiten, kennen. Ich lernte den reichsten Mann von Plumtree kennen. Und ich lernte vor allem von David und unseren gemeinsamen Gesprächen. „Du bist ein Katze!“- wie eine Schwester sagen würde oder Davids Gesicht geschminkt wurde.

Diese Woche lehrte mich wirklich viel und ich danke vor allem Mr Nyathi, der diese Tage so besonders machte.