Zu Ostern in Simbabwe...

Osterzeit- intensiv, gemeinschaftsstärkend und neu; eine kurze Beschreibung dieser heiligen Zeit.

Angefangen hatten wir mit der Palmzweig- prozession, die die täglichen Messen- Montags, Dienstags und Mittwochs anführte. Anschließend feierten wir Gründonnerstags Abend eine dreistündige Messe. Mit viel Weihrauch, dunkelroten, orangen und gelben Blumen und Kerzenlicht genossen wir die besinnlichen Stunden. Ein kleiner Junge vom Heim schlief in meinen Armen ein. Freitags für den Kreuzweg trafen wir uns um 12 Uhr zu Mittag. Der anschließende Service dauerte nochdazu 3 Stunden. Um 6 Uhr ging dann also jeder seinen eigenen Weg. Die Wege führten uns jedoch Samstags wieder zusammen. Vor der Kirche und dem Osterfeuer kamen alle Makumbianer und Dorfbewohner zusammen. Aufgrund der Verspätung des Priesters trommelten, rasselten, sangen und tanzten wir im warmen Umfeld des Feuers. Mit unzähligen Kerzen zogen wir in die Kirche erhellten das Haus Gottes. Ich würde diese Messe eher als Party bezeichnen- tanzen und singen wollte jeder, um die Freude der Auferstehung Jesu auszudrücken. In dieser Kirche konnte Gott in den Herzen der Menschen auferstehen, so offen, freudig und einladend war die Feier. Mit dem Sonntagsgottesdienst schloss ich die Messfeiern ab. Wie an Weihnachten bezeichnete ich mich mit 3 jungen Jesuiten als Köchin der Kommunitätsküche. Die Feier der Gemeinschaft fand Sonntag Abends statt. Anstatt als Rache für Weihnachten zu den Schwestern speißen zu gehen, kamen die 7 Nonnen zu uns in die Hütte des Gartens. Es wurde gegrillt und feierlich geschmaust. Singend verabschiedeten wir auch einen Novizen, der nun wieder heimkehrte. Der Abend war unvergesslich.

Ein Höhepunkt von Ostern folgte am Ostermontag.
Mein Vorhaben war zu 87% eine Freude. Ich kaufte 90 Eier für meine Kids, die ich kochte und alle einzeln mit Hühnern und Sternen bemalte. Montags machte ich mich auf den Weg ins Heim mit meinem Korb voller Ostereiern. Die Kinder waren aufgeregt und rannten verrückt durch das ganze Heim. Mit den großen Jungs versteckte ich schnell die Eier, während die Kleinen geduldig und brav warteten. Beim grünen Licht stürmten die Kids wild zum Versteck-Gebiet. Motiviert suchten sie alle Eier. Freudig sprangen die Mädels und Burschen auf und ab, als ein Osterei gefunden wurde. Die Großen lachten mit den Kleinen. Die Geräusche habe ich noch im Kopf. Das Ei in der Dachrinne zerbrach leider. Die im Maisfeld wurden alle gefunden. Die Eier, die sich unter der Erde versteckten, durften auch alle aufatmen. In der Bananenpalme wurde gesucht, aber nichts gefunden. Nach einer Zeit schwandt die Motivation und die Kinder waren heiß aufs Essen der Eier. So schnell konnte ich gar nicht schauen, und die Eier waren in den Bäuchen der Kleinen. Das Eierbecken war also erfolglos. Aufgrund dieses Scheiterns war ich ein wenig enttäuscht. Die Enttäuschung jedoch hielt nicht lange an, da eine kleiner Junge mit einem von Eidotter verschmierten Mund in meine Arme lief, laut lachte und „Iamuuuu“ schrie. Ich war überglücklich und freute mich noch mehr, als sich Vereinzelte strahlend bei mir bedankte- das war wertvoll!

Danach zog es mich wieder in die Küche und ich zauberte für die Jesuitenkommunität Lasagne auf den Tisch. Und ja, auch mit Spagetti kann man Lasagne machen!
Vor lauter Feiern musste ich mich dann ausruhen.